Stets auf die Zukunft fokussiert

Werkzeugmaschinenhersteller Emco feiert 75-jähriges Gründungsjubiläum 75 Jahre sind ein guter Grund auf das Erreichte stolz zu sein. Für Emco Geschäftsführer Dr. Ing. Stefan Hansch ist aber vor allem der große Erfahrungsschatz als Fundament für weitere Innovationen wichtig: „Wir verfügen an unseren Standorten über vielfältiges Know-how in den Bereichen Drehen, Fräsen und bei Ausbildungsmaschinen. Es ist uns gelungen, dieses Wissen zu bündeln und in Form von schlüsselfertigen Lösungen umzusetzen.“

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Im Jahr 1947 gründete Ingenieur Karl Maier einen kleinen Handwerksbetrieb, mit dem er Drehmaschinen herstellte. Stets in engem Dialog mit potenziellen Kunden entwickelt er Kleinstdrehmaschinen und erweitert sein Portfolio um Härteprüfmaschinen. Als Ende der 1970er Jahre sein Sohn Ernst Alexander das Unternehmen übernimmt, wächst es bis in die frühen 90er stetig und etabliert sich als Hersteller zahlreicher weiterer Maschinen und Anlagen.

Von der Wirtschaftskrise in der damaligen Zeit schwer getroffen, übernimmt eine internationale Industrieholding den Maschinenbauer. Was folgt, ist die Fokussierung auf Kernkompetenzen in den Bereichen konventioneller und CNC-gesteuerter Werkzeugmaschinen für Produktion und Ausbildung. Unverändert stehen der enge Kundenkontakt und die daraus abgeleitete Ausrichtung der Entwicklungsschwerpunkte im Fokus. So entstanden in dieser Zeit die ersten mehrkanaligen Werkzeugmaschinen EMCOTURN 332 und EMCOTURN 465 mit gleich zwei Werkzeugsystemen und zwei Drehspindeln zur hochproduktiven Komplettbearbeitung.
Am Markt bestens etabliert, setzt sich bei Emco seither die positive Entwicklung der ersten Jahrzehnte fort. Dazu trug unter anderem auch die Übernahme der Firmen FAMUP (2004) und MECOF (2011) bei. Der Weg zum Komplettanbieter für die zerspanende Fertigung war bereitet. Der Aufwärtstrend gewann im Jahr 2011 nochmal an Fahrt, als die Salzburger Kuhn Holding die EMCO Gruppe übernahm.


Die Zukunft beginnt jetzt
Heute zählt EMCO zu den führenden Werkzeugmaschinenherstellern Europasmit rund 800 Mitarbeitern an fünf Produktionsstandorten. Dabei investiert das Unternehmen stetig in seine Niederlassungen – zuletzt wurde eine Mio. Euro für den Ausbau des Produktionsstandorts Italien, die EMCO Famup in San Quirino, freigegeben. Zu der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, die solche Investitionen möglich macht, tragen vor allem anspruchsvolle Dreh- und Fräszentren unterschiedlichster Bauart bei. Aber auch Ausbildungsmaschinen, die mit moderner Steuerungstechnik und diverser Courseware ausgestattet werden, haben für die Unternehmensgruppe einen hohen Stellenwert.

Geschäftsführer Dr. Ing. Stefan Hansch erklärt: „Ausbildungsmaschinen waren und sind seit 40 Jahren für viele junge Menschen der Einstieg in die Zerspanungstechnik und die Maschinenwelt von EMCO. Sie kommen in Ausbildungsbetrieben ebenso häufig zum Einsatz wie in Berufs- und Hochschulen bzw. Universitäten. Dort lernen technikaffine Menschen die Vorzüge unserer Technologie kennen und wissen sie dann später ebenso zu schätzen.“
Der so wichtige einfache Einstieg in die Bedienung und Programmierung von CNC Maschinen ist bei den bedienerfreundlichen EMCO Ausbildungsmaschinen gegeben. Ein treffendes Beispiel dafür: die Steuerung. Sie läuft als Emulation der großen CNC-Anbieter Siemens, Fanuc und Heidenhain auf einem Industrie-PC. So sind die Schüler und Lehrer in der Lage, den Umgang mit allen gängigen Benutzeroberflächen zu erlernen. Damit ist EMCO weltweit führender Hersteller im CNC Ausbildungsbereich.

Kombinierte Zerspanung gewinnt weiter an Bedeutung
Als Lösungsanbieter, der die Produktivität des gesamten Zerspanungsprozesses im Fokus hat, gelang es EMCO seine Position als Turnkey-Anbieter erfolgreich auszubauen. Als Basis dafür sieht Stefan Hansch insbesondere die erfolgreiche Zusammenführung aller Kompetenzen. Dass dies gelingt, ist in vielen Bereichen zu sehen. So wurde etwa die jahrelange Erfahrung der Mecof-Experten im Bereich der FEM-Analyse bei Großmaschinen auf die Entwicklung verschiedenster Maschinentypen übertragen. Im Ergebnis erreichen nun alle Bearbeitungszentren der Emco-Gruppe FEM-optimierte Stabilität und Genauigkeit.
Anderes Beispiel: Ingenieure und Techniker aller Emco-Standorte haben in den Jahren 2014/2015 mit der Hyperturn 200 Powermill gemeinsam ein kombiniertes Dreh-Fräszentrum entwickelt, das sich für die Komplettbearbeitung von mittelgroßen, komplexen Bauteilen in einer Arbeitsfolge sehr schnell am Markt etabliert hat. Mit einer Haupt- und einer Gegenspindel, sowie eine auf einer Schwenkachse aufgebauten, leistungsstarken Frässpindel für Dreh-, Bohr-, Fräs- und Verzahnungsoperationen ausgestattet, haben Zerspaner alle Möglichkeiten, auch sehr komplexe Werkstücke in einer Aufspannung herzustellen. So vermeiden Anwender Totzeiten durch Maschinenwechsel und erhöhen die Genauigkeit am Produkt.

Firmenchef Hansch ist stolz auf diese standortübergreifende Zusammenarbeit: „Unsere Entwickler haben es geschafft, das Beste aus beiden Zerspanungswelten in einer Maschine zu vereinen und aus einer Schrägbett-Drehmaschine eine extrem vielseitig verwendbares Fahrständer-Dreh-Fräs-Zentrum gemacht.“ Inzwischen wurde das Konzept bereits auf weitere Hyperturn-Baureihen übertragen – auf die kleineren Hyperturn 65 Powermill und Hyperturn 100 Powermill.

Lösungsanbieter für Zerspanungsaufgaben
Bester Lösungsanbieter für Zerspanungsaufgaben zu sein, ist der Anspruch von Emco, an dem sich die weiteren Entwicklungen ausrichten. Neben dem Ausbau der kombinierten Zerspanung wird die Integration von Automatisierungstechnologien und innovativer Messtechnik eine wesentliche Rolle spielen. Zudem sieht Dr. Hansch Industrie 4.0 als wichtigen Baustein: „Wir bieten schon heute zusammen mit unseren Partnern diverse Digitalisierungspakete an, die unter anderem Methoden zur vorausschauenden Wartung beinhalten.“

Aktuell ist es bereits möglich, über einzelne Hard- und Software-Features bis zu 500 Datenpunkte regelmäßig zu sammeln. Anhand von Veränderungen lassen sich beispielsweise Rückschlüsse auf die Abnutzung von Spindellagern ziehen. So können diese rechtzeitig getauscht werden, was einen ungeplanten Stillstand vermeidet. Für Emco ist dies jedoch nur der Anfang einer Zukunft, die bereits vor 75 Jahren begann.